Sri Lanka Reisebericht: Perle im Indischen Ozean
Sri Lanka war mein erster Berührungspunkt mit Asien. Die Reise dorthin hat sich sehr gelohnt und die Insel hat mich durch ihre verschiedenen Facetten sehr beeindruckt. Ausgangspunkt war Colombo, die Hauptstadt Sri Lankas und gleichzeitig Ankunftsflughafen. Von dort startete meine 8-tägige Rundreise und führte mich zuerst nach Anuradhapura, eine historische Ruinenstadt, die lange Zeit vom Dschungel verborgen war. Hier findet man noch alte Pagoden und Fundamente aus vergangenen Zeiten. Ein zusätzliches Highlight war der in Stein gehauene Buddha in Aukana, der sich auf der Weiterfahrt nach Polonnaruwa befand.
Die Stadt Polonnaruwa gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und war einst zweite Hauptstadt Sri Lankas. Berühmt ist die Stadt wegen ihrer Felsenbuddhas und der gut erhaltenen Ruinen. Es war wirklich sehr mystisch, sich durch die verlassene Stadt zu bewegen. Meine Empfehlung ist, die Stadt am frühen Morgen oder Abend zu besichtigen, um die große Mittagshitze sowie die vielen Touristen zu umgehen. Hierbei ist es gut zu wissen, dass es in Sri Lanka aus kulturellen Gründen untersagt ist, Schuhe bei einer Tempelbesichtigung zu tragen. Dies macht einen Besuch am Nachmittag nahezu unmöglich, da die Steine der Tempel sich durch die intensive Sonne stark aufheizen. Zwischendurch kam ich immer wieder an großen Gewürzgärten vorbei, die auf
Sri Lanka bedingt durch Ayurveda natürlich auch eine große Rolle spielen. Hin und wieder lag der Duft von Kakao, Vanille, Pfeffer, Zimt, Sandelholz, Nelken, Muskat, Kurkuma oder Koriander in der Luft. In kleinen Shops kann man die Gewürze pur oder in verarbeiteten Produkten käuflich erwerben.
Nächstes Ziel war Sigiriya, ein Monolith im Dschungel, auf dem sich die Ruinen einer historischen Felsenfestung befinden. Der Monolith wird auch „Löwenfelsen“ genannt und man kann ihn per Treppe besteigen. Etwa auf halber Höhe wurden unter einem Felsüberhang Fresken von den bekannten Wolkenmädchen angefertigt. Hier gab es auch die erste Aussichtsmöglichkeit, bevor es auf die zweite Etappe ganz nach oben ging. Von dort hatte man eine phantastische Aussicht über den Dschungel.
Das nächste Ziel war die Stadt Dambulla, die sich in der Zentralprovinz befindet. Hier lohnt sich der Ausflug zum Höhlentempel, der über 100 Meter in die Höhe ragt und weitere fünf Höhlen mit Felsmalereien zu besichtigen hat. Diese Tempelanlage gehört auch zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Schließlich war ich auch schon im zentralen Gebirge von Sri Lanka angekommen. Hier befindet sich die Stadt Kandy, die Hauptstadt des letzten singalesischen Königreiches war. Das Stadtbild wird geprägt durch einen großen See und den Zahntempel, wo ein Zahn eines Buddhas aus dem 4. Jahrhundert aufbewahrt wird. Der Tempel dient heute als Kloster und Pilgerstätte. Einen Besuch im Botanischen Garten sollte man unbedingt auf seiner Tour mit einplanen. Dieser Garten liegt auf einer Halbinsel, die in den Mahaweli-Fluss ragt. Man sollte für eine ausgiebige Erkundung mindestens einen halben Tag einplanen, sofern man sich für Pflanzen interessiert und Sri Lanka auf eigene Faust bereist. Eine der Hauptattraktionen des botanischen Gartens ist die riesige Birkenfeige, die auf mehreren Stelzen steht und deren Krone eine Fläche der Größe von sage und schreibe circa 1.600 Quadratmeter überspannt. Es war schon ein Erlebnis, einmal unter diesem tollen Baum gestanden zu haben.
Hier im Hochland ging meine Fahrt dann weiter zu den berühmten Teeplantagen. Der Besuch einer Teeplantage auf Sri Lanka ist unumgänglich. Der beste schwarze Tee wird hier angebaut und in mühevoller Arbeit geerntet und verarbeitet. Während der Besichtigung einer Teefabrik hat man die Möglichkeit, bei allen Arbeitsschritten einer Teeverarbeitung hautnah dabei zu sein (trocknen, sortieren, rösten und abfüllen). Falls man im Hochland eine Übernachtung eingeplant hat, sollte man sich für abends unbedingt warme Kleidung mitnehmen, da es etwas frisch werden kann.
Sri Lanka ist sehr abwechslungsreich: Neben den historischen Ruinenstädten gibt es viele Gewürzgärten, Teeplantagen, Wasserfälle, Dschungel und eben auch die Waisen-Elefanten von Pinnawela Hier werden verwaiste oder verwundete Elefanten gepflegt. Man kann ihnen am Fluss beim Baden zusehen oder ihnen bei der nützlichen Arbeit zuschauen.
Meine letzte Station vor der Westküste war Rathnapura, das wichtigste Zentrum für Edelsteine in Sri Lanka. Hier werden unter anderem Rubine und Saphire abgebaut. Man kann zuschauen, wie Bohrungen gemacht werden und die Edelsteine ausgewaschen werden.
Von hier aus ging die Fahrt zurück an die Westküste Sri Lankas, wo sich viele bekannte Badeorte befinden, wie Galle, Hikkaduwa, Bentota, Beruwela, Kalutara, Negombo. Meine Station war der Badeort Galle im Südwesten. Das Stadtbild ist geprägt durch viele Bauten im Kolonialstil und eine Stadtmauer, die aus Korallen und Granitsteinen erbaut wurde. Galle hat eine hübsche Altstadt mit Kopfsteinpflastern, die zu einem Spaziergang einlädt. Von Galle aus waren es noch ca. drei Stunden Fahrzeit Richtung Norden zurück nach Colombo, von wo aus der Rückflug ging. Zu den Straßenverhältnissen ist noch zu sagen, dass diese nicht immer unserem Standard entsprechen. Immer wieder befand man sich auf Sandstraßen und es können auch einmal Kühe den Weg kreuzen. Daher würde ich durchaus eine geführte Rundreise per Bus oder Chauffeur empfehlen. Innerhalb Sri Lankas gibt es keine Inlandsflüge und die Busanschlüsse sind nicht besonders gut aufeinander abgestimmt. Zusätzlich sind im gebirgigen Zentral-Sri Lanka viele Serpentinen. Bei entgegenkommendem Verkehr kann es schon mal recht eng werden. Besondere Vorsicht ist zusätzlich während der Regenzeit geboten.
Das Essen ist ebenso erwähnenswert. Dieses ist indisch geprägt und sorgt für große Abwechslung an Gewürzen und frischen Zutaten. Das Standard-Hauptgericht auf Sri Lanka basiert auf "Rice and Curry", also gekochtem Reis mit aromatischem Gemüse und Fleisch oder Fisch. Als Dessert sind frische Früchte und ein aus Kokosmilch gekochter Milchreis keine Seltenheit.
Sri Lanka hat ein großes Spektrum an Unterkünften. Von Gästehäusern bis zum hochwertigen Hotel ist alles vertreten. Meine Empfehlung ist allerdings, bei der Unterkunft mindestens vier Sterne zu wählen. Der Standard vor Ort ist indisch und nicht unbedingt mit dem der restlichen asiatischen Länder zu vergleichen.
Die beste Reisezeit ist folgendermaßen zu beschreiben: Zwischen Mitte Mai und Ende September herrscht der regenreiche Südwestmonsun. Hier gibt es an der West- und Südwestküste starke Niederschläge. Der Osten und Nordosten bleiben trocken. Von Oktober bis Mitte April konzentriert der weniger ausgeprägte Nordostmonsun die Niederschläge im Norden und Osten der Insel. In den Übergangszeiten zwischen den Monsunen ist es auf Sri Lanka verhältnismäßig feucht, d. h. es ist bewölkt und kurze Schauer fallen. Die beste Reisezeit für Sri Lanka ist fast ganzjährig, da die Monsune in den einzelnen Regionen zu genau entgegengesetzten Zeiten auftreten. Wenn es also an der Westküste regnet, ist es an der Ostküste trocken und umgekehrt - Besucher finden fast das ganze Jahr eine trockene Region auf Sri Lanka. Die günstigste Reisezeit im Osten ist von April bis September, im Süden und Westen in den Zentren des Badetourismus von Dezember bis April. Für das Bergland sind hingegen die Monate Januar bis März zu empfehlen. Wenn man die gesamte Insel auf einer Rundreise besuchen möchte, sollte man die Übergangsmonate zwischen Regen- und Trockenzeit ins Auge fassen.
Mein Fazit: Sri Lanka hat mich sehr fasziniert. Die Insel bietet eine abwechslungsreiche Natur, beeindruckende Tempel und Ruinenstädte sowie das Hochland mit den Teeplantagen. Das Essen ist indisch geprägt und es gibt tolle Strände an der Südwestküste. Die Elefanten in Pinnawela und nicht zu vergessen die Schildkrötenstationen an der Westküste haben mir auch sehr gut gefallen. Sri Lanka ist auf jeden Fall eine Reise wert!