Unter weißen Segeln – Mit der Star Clipper durch Thailand
Am 06. Dezember startete ich meine Reise nach Thailand nonstop von Frankfurt nach Phuket in der Royal Silk Class, der Business Class von Thai Airways. Die Bestuhlung im A350-900 war 1-2-1 und ich hatte sehr viel Platz. Das Essen war à la carte und schmeckte ausgezeichnet, die Getränkeauswahl war auch gut. Der Sitz konnte komplett in ein Bett umgewandelt werden und ich kam gut ausgeschlafen in Phuket an.
Phuket
Die ersten zwei Nächte verbrachte ich im Anantara Layan Phuket Resort. Das Hotel ist wunderschön, luxuriös und für ruhesuchende Gäste geeignet. Die Zimmer/Villen sind riesig, teilweise mit privatem Pool und das Essen ausgezeichnet. Einen kleinen Minuspunkt hat das Hotel bei mir bekommen, weil das Meer so gar nicht zum Baden einlädt, dafür sind der Strand und der Pool wunderschön. Wer ein bisschen „Halli Galli“ haben möchte, ist hier eher verkehrt, da rund um das Resort nichts geboten wird.
Wer ein bisschen mehr Möglichkeiten zum Ausgehen haben möchte, ist im Anantara Phuket Villas besser aufgehoben. Da ist auch das Meer schön. Wer feiern gehen möchte, dem kann ich hier den Beach Club Catch empfehlen.
Segelkreuzfahrt mit der Star Clipper
Am 09. Dezember ging es dann los, mittags Transfer ins Seaview Hotel Patong, wo die Einschiffung der Star Clipper stattfand. Gegen 16.00 Uhr wurde ich vom Tender auf das Schiff gebracht. Die Star Clipper ist ein wunderschönes Segelschiff mit Platz für circa 170 Personen. Dort wurde ich herzlich an der Tropical Bar, dem Mittelpunkt des Schiffes, mit Welcome Drink und kleinen Snacks empfangen. Danach konnte ich meine Kabine beziehen und mich auf dem Schiff umschauen. Es gibt verschiedene Kabinen-Kategorien von 8 - 14,5 Quadratmetern sowie eine Eigner Kabine mit 22 Quadratmetern. Die Kabinen sind alle mit Doppelbett, was bei Wunsch auch zu zwei Einzelbetten verstellt werden kann, einem kleinen Bad mit Dusche/WC sowie kleinem Kleiderschrank und Fernseher ausgestattet. Kabinen der Kategorie 1 sowie die Eigner Kabine haben außerdem einen Whirlpool. Ich hatte eine Kabine der Kategorie 4 und war im untersten Deck relativ weit vorne. Meine erste Sorge, es könnte dort sehr wackeln, war völlig unbegründet. Das Schiff liegt sehr, sehr ruhig im Wasser.
Gegen 19.00 Uhr fand dann erstmal eine Seenotrettungsübung statt, die verpflichtend für alle Passagiere war. Dinner gab es ab 19:30 Uhr und man musste keine feste Zeit angegeben, wann man essen möchte. In der Regel gab es zwei Vorspeisen, Suppe, Sorbet, vier Hauptspeisen, Salat, Käse und zwei bis drei Nachspeisen zur Auswahl.
Gegen 22.00 Uhr fand dann auf dem Deck eine Champagner Sail Away Party statt. Der Moment, wenn die Matrosen die Segel hissten, war schon sehr emotional. Begleitet wurde dies durch „Conquest of Paradise“ von Vangelis. Jeden Tag aufs Neue.
Mein gewähltes Routing war die Star Clipper South East Asia Tour, welche von Phuket über Koh Butang, Penang, Ko Adang, Ko Rok Nok, Ao Phang Nga, Ko Hoong und Ko Similian zurück nach Phuket führte. Jeden Tag erhielt man ein dreisprachiges Bordprogramm (deutsch/englisch/französisch) mit allen wichtigen Infos, was wann an Bord und auch an Land geboten wurde. Das Schiff fuhr immer über Nacht, damit man dann den ganzen Tag Zeit hatte, die Inseln zu erkunden, wobei es bei dem Routing außer auf Penang nicht so viel zu sehen gab. Auf den Inseln lag die Priorität auf der Unterwasserwelt sowie den schönen Sandstränden, die wie Puderzucker waren. Die angefahrenen Inseln waren alle unbewohnt und – außer Similan Island – auch relativ wenig besucht. Bei Similan hatten wir ein bisschen Pech, da zuerst an der Insel vier gestoppt wurde, die auch ruhig aussah.
Allerdings kam dann die Küstenwache, dass die Insel heute gesperrt war, weil sich die Thailändische Prinzessin angekündigt hatte. Somit steuerte das Schiff dann zur Insel acht und die war leider übervoll mit Chinesen. Wenn man allerdings erst nachmittags an den Strand geht, dann sind die alle weg.
Beeindruckend war vor allem der Tag in Ao Phang Nga, da man morgens die Möglichkeit hatte, eine Fotoexpedition mit dem Zodiac oder Tender zu unternehmen, und dabei konnte man tolle Fotos von der Star Clipper unter vollen Segeln machen, wie sie um die Kalksteinfelsen segelte.
Ebenso konnte man ab mittags einen Ausflug mit dem Speedboot unternehmen, welcher an verschiedenen Inseln vorbeiführte. Man besuchte eine von Einheimischen bewohnte Insel sowie zum Abschluss die berühmte James Bond Insel.
Auch hier machte es Sinn, nicht vor 15.00 Uhr da zu sein, da diese dann auch mit Touristen überfüllt war.
An Deck sowie am Strand war immer das Sportteam dabei und man hatte eine große Auswahl an sportlichen Aktivitäten wie Morgengymnastik, Mastklettern, „Walk a mile with a smile“-Schiffslauf sowie Wassersportaktivitäten wie zum Beispiel Tauchen, Schnorcheln, Stand up Paddeling, Kajak, Wasserski und vieles mehr.
Auf der Star Clipper selbst konnte man natürlich auch seinen Tag verbringen. Es gibt zwei Pools, Massage/Maniküre/Pediküre, eine kleine Bibliothek und den ganzen Tag was zu Essen und zu Trinken.
Es gibt jeden Abend ein anderes Programm: von Modeschau, über Quizabend bis hin zur Talentshow und Captain’s Dinner. Jerby, die „Ein-Mann-Band“ an Bord, unterhält die Gäste ab mittags bis spät abends mit Musik. Es ist also einiges geboten und die Gäste sind immer eingeladen, mitzuwirken und nicht nur zuzuschauen. Ebenso ist man immer herzlich willkommen, das Schiff zu steuern oder beim Segel hissen zu helfen. Die Nebenkosten an Bord sind absolut erschwinglich und nicht so überteuert, wie man es auf manch anderen Schiffen kennt.
Das ganze Schiff mit seiner fantastischen Crew ist familiär und hat Wohlfühlcharakter. Ich wäre gerne noch länger geblieben.
Bangkok
Nach Ausschiffung in Phuket ging es für mich direkt zum Flughafen und nach Bangkok, wo ich dann noch eine Nacht im Anantara Siam verbrachte. Ein super schönes modernes Hotel mit Toplage an einer BTS Station, welches ich auf jeden Fall den Hotels am Fluss Chao Phraya vorziehen würde, da man eine gute Ausgangslage hat, um die Stadt zu erkunden. Wer trotzdem lieber am Fluss wohnen möchte, dem kann ich das Avani Riverside Bangkok Hotel empfehlen. Das ist ein wunderschönes, helles, modernes Hotel mit einer Rooftop-Bar und Infinity Pool. Die Bar ist wesentlich schöner als die Bar auf dem Lebua Tower.
Wer sich die Highlights in Bangkok anschauen möchte, wie Wat Arun, Wat Pho und den Königspalast, der sollte sich auch trotz der Hitze und Schwüle ordentlich anziehen, denn wer schulterfreie Klamotten oder kurze Hosen/Röcke/Kleider trägt, die nicht bis über die Knien gehen, der wird abgewiesen. Ein Tuch über die Schulter zählt leider nicht.
Ein Erlebnis ist es auch, die verschiedenen Verkehrsmittel zu kombinieren. So fuhr ich mit der BTS bis zum Chao Praya, von dort mit dem Taxiboot bis Chinatown und von Chinatown mit dem Bus Richtung Königspalast. Ein Tuk Tuk brachte mich dann wieder zur BTS, mit der ich dann direkt vor die Tür vom Anantara Siam gelangte.
Der Verkehr in Bangkok ist eine Katastrophe und nach meiner Erfahrung sollte man sich lieber eine Stunde zu früh, als zu spät auf den Weg zum Flughafen machen, das heißt: besser vier als drei Stunden, da auch das Einchecken sowie die Sicherheitskontrollen relativ lange dauerten.
Am 18. Dezember flog ich dann mit Thai Airways von Bangkok nonstop nach München mit dem guten alten Jumbo. Dieses Mal in der Economy Class, die ebenfalls ausreichend Platz bietet.
Zusammenfassend kann ich sagen, es war eine traumhaft schöne Reise mit der Star Clipper durch die Inselwelt Thailands mit hohem Erholungsfaktor auf Grund der tollen Auswahl an ruhigen und unbewohnten Inseln, die angesteuert wurden. Durch die freundliche Crew fühlte man sich jederzeit willkommen und wie daheim. Nach der Reise mit der Star Clipper, kann ich auf jeden Fall nachvollziehen, wieso es so viele Wiederholer auf den Schiffen der Star Clippers gibt.