5 Bali Tipps – Lifestyle, Spiritualität & Strände
Bali ist wahrscheinlich das bekannteste Reiseziel in Indonesien. Die hinduistische Insel im sonst muslimischen Inselstaat bietet für jeden Reisenden das passende Angebot. Auch mich haben die vielen Möglichkeiten überfordert, als ich meinen 1-monatigen Aufenthalt auf Bali planen wollte. Wo kann ich was unternehmen und vor allem wo kann ich die Touristenmassen umgehen? Hier ein erster Eindruck, Tipps und meine persönlichen 5 Lieblingsorte um und auf Bali.
1. Paradiesischer Geheimtipp Nusa Lembongan
Durch die Popularität Balis haben sich auch die Nachbarinseln weiterentwickelt und sich dem Tourismus geöffnet. Einige sind noch kleine Geheimtipps und weit weniger frequentiert als die Hauptinsel Bali. Nusa Penida, die größte der drei Inseln, die südöstlich von Bali liegt, ist beliebt bei Tagesausflüglern und Übernachtungsgästen. Weniger Reisende besuchen Nusa Lembongan oder Nusa Ceningan und diese sind deshalb beliebt bei Reisenden, die dem Massentourismus entfliehen wollen. Ausgangspunkt ist hier die Anlegestelle in Sanur im Südosten von Bali, von wo aus ein Bootstransfer innerhalb von 30 Minuten Reisende zur Mushroom Bay auf Nusa Lembongan bringt. Man wird von türkisfarbenem Wasser und einem weißen Sandstrand begrüßt. Ein solches Paradies habe ich mir bei Bali und seinen Stränden vorgestellt und war oft enttäuscht. Doch über Nusa Lembongan wird oft gesagt, dass es das Bali von vor 30 Jahren widerspiegelt und danach konnte ich verstehen, warum so viele Reisende Bali seit Jahren besuchen und immer wiederkommen.
Ob Tagesausflug oder längerer Aufenthalt über Nacht: Auf Nusa Lembongan bietet es sich an, einen Roller zu mieten, da es kaum Autos oder Taxis auf der Insel gibt. Hinzu kommt, dass der Verkehr deutlich weniger als auf Bali selbst ist und man somit auch als unerfahrener Rollerfahrer keine Probleme haben sollte. Roller gibt es bei verschiedenen Tourveranstaltern zu mieten. Auch in Unterkünften wird man oft als erstes gefragt, ob man einen Roller mieten möchte. Mit dem Roller kann man dann die komplette Insel umfahren. Die Highlights der Insel kann man gemütlich in einem Tag abfahren.
Vom Mushroom Beach kann man Richtung Norden aufbrechen. Nachdem man ein paar Mal abgebogen ist kommt man auf eine lange, gerade Straße, an deren Seiten sich Restaurants, Cafés, Veranstalter von Boottouren und Hotels reihen. Man fährt direkt auf den Lighthouse Beach zu. Bevor die Straße nach rechts abbiegt, sollte man einen kurzen Stopp machen. Der weiße Strand fällt flach ins Wasser und lädt zu einem ersten Bad ein. Nach der ersten Abkühlung kann man der Rechtskurve folgen und gelangt schnell in den Mangrovenwald. Am Ende der Straße kann man per Boot die Mangrovenwälder näher erkunden. Gegen Nachmittag kann man Richtung Südwesten aufbrechen. Dort wartet der Dream Beach auf Reisende. In Mitten der Felsen befindet sich eine kleine Bucht mit weißem Sandstrand zu dem man über einige Stufen gelangt. Doch das Paradies trügt – der Wellengang ist oft hoch und die Strömungen stark. Direkt an der Bucht befindet sich zudem das „Café Pandan“ mit Restaurant und Pool, welches auch für Tagesbesucher offen ist. Somit kann man ein leckeres Mittagessen auf der Terrasse genießen oder einen Cocktail im Pool trinken – beides mit Blick auf die Bucht vom Dream Beach. Gegen Abend sollte man zu den Klippen bei Devil’s Tear fahren, wo die meterhohen Wellen an die Klippen brechen. Besonders bei Sonnenuntergang ist der Ausblick schön.
Wer auch gerne die Unterwasserwelt rund um Nusa Lembongan erkunden möchte, kann bei den lokalen Tourveranstaltern einen Schnorchel- oder auch Tauchtrip buchen. Es können unter anderem Rochen, Korallen und viele verschiedene bunte Fische entdeckt werden. Übernachten kann man auf Nusa Lembongan z.B. im Lembongan Beach Club & Resort.
Wer schon mal auf Nusa Lembongan ist, sollte auch die kleine Nachbarinsel Nusa Ceningan nicht verpassen. Die beiden Inseln sind durch eine schmale, gelbe Brücke verbunden, die nur von Fußgängern, Fahrradfahrern oder Rollerfahrern benutzt werden kann. Die Insel ist umrundet von einer Straße, jedoch befinden sich die meisten Restaurants, Unterkünfte und Buchten im westlichen Teil. Sehenswert ist die Blaue Lagune, die durch einige Schilder ausgeschildert ist, da man sie sonst nicht so einfach finden würde. Um in die Bucht zu gelangen, muss man die steilen Felsen runter klettern. Provisorische Seile helfen beim Auf- und Abstieg, doch empfehlenswert ist es nicht. Einige Klippenspringer wagen dort ihren Sprung und werden in der Regel von einem Boot im Wasser zurück an Land gebracht. Trotzdem ist der Ausblick auf das hellblaue Wasser in der Bucht im Vergleich zu dem weit aus dunklerem Wasser im offenen Ozean beeindruckend. Entspannen kann man auf Nusa Ceningan im Nordwesten der Insel. Viele der kleinen Restaurants wie z. B. das Kuun Sunset haben Zugänge zum flachen Wasser. Schöne Urlaubsbilder lassen sich hier auf den von den Restaurants aufgebauten Schaukeln oder Hängematten machen.
2. Tabanan: Traditioneller Hindutempel und atemberaubende Reisterrassen
Im Nordwesten Balis befindet sich der Hindutempel Pura Luhur Batukaru in 800 Metern Höhe inmitten eines mystischen Nebelwaldes. Bevor man den Tempel betritt, kann man sich dem Anlass entsprechend kleiden und sich einen Sarong leihen. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Tempels, darf man das Gelände erkunden. Nachdem man durch das große Tor den Tempel betreten hat, wird man von tropischen Gärten und exotischen Vögeln empfangen. Über mehrere Treppen kann man die Anlage erkunden und gleichzeitig die Ausblicke in die Umgebung genießen. Im westlichen Teil des Tempels befindet sich ein kleiner See mit einigen Pavillons. Im östlichen Teil kann man über einige Stufen zu einem Bachlauf herunterlaufen. Auch wenn der Hindutempel zu einem der Wichtigsten auf Bali gehört, ist er wenig von Touristen frequentiert und man kann dort noch sehr viel Ruhe finden.
In der Nähe des Tempels befinden sich außerdem die Jatiluwih Reisterrassen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Verschieden lange Wanderwege führen durch die riesigen, grünen Reisterrassen. Es gibt einige Restaurants an den Reisfeldern von dessen Terrassen man den Ausblick auf die Felder genießen kann. Auch wenn die Reisterrassen nicht mehr der absolute Geheimtipp sind, findet man hier dennoch Ruhe und kann gemütlich ohne viele andere Besucher die Gegend erkunden. Hinzu kommt, dass anders als z. B. bei den Tegalalang Reisterrassen nördlich von Ubud, es nicht nur einen Hotspot gibt, an dem sich Reisende und Verkaufsstände aneinanderreihen, sondern sich die Besucher gleichmäßiger auf das Gebiet verteilen. Die Reisterrassen und der Tempel können während eines Tagesausflugs ausgehend von Ubud oder auch von der Südküste Balis erkundet werden.
3. Balis neuer Hotspot Canggu
Wo es vor zehn Jahren nur Reisfelder, Reisbauern und den ein oder anderen Surfer gab, gibt es heute Restaurants und kleine Unterkünfte in allen Preiskategorien. Canggu ist heute der Hotspot Balis und Surferparadies für Reisende und Einheimische. Noch heute kommen erfahrene Surfer nach Canggu, um die hohen Wellen zu bezwingen. Das Schauspiel kann man vom Strand mit einer Kokosnuss beobachten. Wer selbst surfen möchte, dem jedoch die Wellen in Canggu zu hoch sind, sollte sein Glück in Kuta oder Seminyak versuchen.
Viele Expats haben sich in Canggu ein neues Zuhause aufgebaut und eigene Restaurants, Shops und Hotels eröffnet. Man findet neben der indonesischen Küche auch japanische, mexikanische, italienische und spanische Restaurants. Empfehlenswert sind hier das „Matcha Café Bali“ und das „Bottega Italiana Berawa“. Lohnenswert ist am Wochenende auch ein Besuch des Marktes auf dem Hof der Bar „Old Man’s“, wo man Schmuck, Kleidung und verschiedene biologische Produkte kaufen kann. Wer noch das ideale Fotomotiv für den Bali Urlaub sucht, findet in Canggu sicherlich den richtigen Hintergrund. Viele Restaurants und Hotels haben „Instagram“-Wände gestaltet, die sich besonders gut auf den Urlaubsbildern machen.
4. Entspannung im Hippie-Dorf Ubud
Der Norden Balis gilt als ursprünglich und traditionell. Der Hinduismus spielt hier noch eine große Rolle im täglichen Leben der Einheimischen. Tor zu dem spirituellen Teil der Insel ist die kleine Stadt Ubud, welche für Entspannung und Inspiration bekannt ist. Auch wenn es auf der Hauptstraße und im Verkehrschaos zur Rush Hour nicht sofort ersichtlich ist, Ubud ist das Mekka für Reisende, die eine Auszeit aus ihrem täglichen Leben brauchen. Man braucht nur einige Nebenstraßen des Ortes zu erkunden und plötzlich läuft man über schmale Wege durch Reisfelder vorbei an Häusern mit ihrer eigenen kleinen Tempelanlage. In Tempeln und vor Hauseingängen liegen die bunten, selbstgeknüpften Opfergaben. Rund um die Hauptstraße von Ubud findet man Restaurants, Cafés, kleine Shops, Yoga-Kurse und Spa-Angebote. Ubud ist außerdem ein praktischer Ausgangspunkt für Touren und Erkundungen in den Norden Balis. Munduk ist ein beliebtes Ziel für Wander- und Wasserfalltouren. Auch ein Aufstieg auf den aktiven Gunung Batur Vulkan zum Sonnenaufgang sollte bei keinem Abenteurer auf der Liste fehlen.
Bekannt ist Ubud auch für seinen Monkey Forest. Dieser gilt als spiritueller Ort, da unter dem Dickicht des Waldes ein Tempel versteckt ist. Heute ist der Park ein beliebtes Ziel bei Reisenden, doch Vorsicht – die Affen wirken auf den ersten Blick relativ süß, doch immer wieder klauen Sie (Sonnen-)Brillen, Kameras, Smartphones und Essen von nichtsahnenden Besuchern. Daher ist es empfehlenswert, Wertgegenstände im Hotel zu lassen. Wer den Tag entspannter starten möchte oder einen Sonnenuntergang auf einem Spaziergang in den Reisfeldern genießen möchte, sollte das Campuhan Ridge Wandergebiet besuchen. Dort kann man nicht weit weg vom Zentrum des Ortes der Hektik entfliehen und die Ruhe genießen. Alle paar Hundert Meter tauchen immer wieder Häuser von Einheimischen auf und zwischendurch auch mal ein kleines Restaurant, an dem man sich stärken kann.
5. Resorts, Shopping und Nachtleben in Seminyak
Seminyak ist gut erschlossen, ca. 30 Minuten vom Flughafen entfernt und an seinen Straßen reihen sich etliche Boutiquen, gute Restaurants, exklusive Beach Clubs, Luxushotels und -resorts, Bars und Nachtclubs. Durch das abwechslungsreiche Angebot ist der Ort beliebt bei allen Reisenden. In dem dicht bebauten Gebiet mit seinen kleinen, schmalen Straßen kann man sich schon mal verlaufen. Jedoch ist die Strandpromenade und die parallel dazu verlaufende Hauptstraße ein guter Orientierungspunkt bei Entdeckungstouren. Am Strand von Seminyak, dem Double Six Beach, kann man abends in einer der vielen Strandbars mit einem kühlen Getränk den Sonnenuntergang genießen. Wer den Strand weiter hoch läuft, passiert dann die vielen Luxusresorts wie z.B. das Alila Seminyak.
Wer noch das passende Souvenir oder Mitbringsel sucht, ist in Seminyak genau richtig. Hier gibt es neben den üblichen Souvenirshops mit Tassen, Armbändern, T-Shirts und Sonnenbrillen auch hochwertige Boutiquen, die alles von Mode bis hin zu Einrichtungsgegenständen anbieten. Hinzu kommt, dass viele Sachen für einen moderaten Preis angeboten werden. Nach einer ausgiebigen Shoppingtour kann man in einem der vielen Restaurants sowohl nationale als auch internationale Küche genießen. Meine Lieblingscafès in Seminyak waren „The Fat Turtle“, „The Koop Roaster & Café“ und „Nalu Bowls“.
Besonders belebt in den Abend- und Nachtstunden ist die Gegend rund um die Straße Jalal Kayu Aya mit seinen vielen Restaurants, Bars und Nachtclubs. Wer Cocktails trinken, am Infinity Pool liegen und den besten DJs zuhören möchte, sollte einen der vielen Beach Clubs besuchen. An der Küstenlinie finden Reisende den Potato Head Beach Club, das Single Fin, das Ku De Ta, Finns Beach Club und viele mehr. Um die Massen zu umgehen, die in den Nachmittag- und Abendstunden kommen, und um einen guten Liegeplatz zu bekommen, ist es zu empfehlen, schon gegen Mittag den Beach Club zu besuchen.
Fazit meiner Reise ist, dass Bali – obwohl touristisch sehr erschlossen – immer wieder für eine Überraschung gut ist. Mit etwas Geduld und Suchen kann man definitiv sein persönliches Paradies finden.