Jamaika Reisebericht - Reggae Time auf Jamaika
Jamaika wir kommen! Ein nonstop Flug der Condor brachte uns in elf Stunden Flugzeit von Frankfurt nach Montego Bay auf Jamaika. (Die mitgebrachten „Nackenhörnchen“ sehen zwar etwas uncool aus, machten das lange Sitzen aber deutlich angenehmer.) Zudem praktisch an Bord: Am Bildschirm im Sitz ist auch eine USB-Steckdose angebracht, an der man z. B. das Handy aufladen kann. Wir hatten das „Entertainmentprogramm“ bereits im Vorfeld gebucht (ansonsten kann man dieses aber auch vor Ort bezahlen) und haben wohl jeder ca. drei Filme während des Fluges geschaut. Tipp: Den eigenen Kopfhörer von daheim mitnehmen. Es gibt Essen (keine Auswahl) an Bord und alkoholfreie Getränke (Wein € 5,-). Wunschmahlzeiten können vorbestellt werden. Zollfreier Einkauf wird ebenfalls angeboten.
Anmerkung: In einigen Reiseführern ist eine vor Ort zu zahlende Ausreisesteuer von 25 USD erwähnt. Diese ist im Condor Ticket aber inklusive und muss nicht vor Ort gezahlt werden.
In Montego Bay schlug uns trotz der bereits angebrochenen Abendstunden eine ungewohnte Wärme entgegen. Die Einreise ging recht zügig vonstatten. Einige von uns tauschten noch am Flughafen Euro gegen Jamaika Dollar – was sich als unnötig herausstellte, da vor Ort fast alles in USD ausgezeichnet ist und auch in USD bezahlt werden kann. Lediglich für Selbstfahrer macht es Sinn, Landeswährung zu tauschen, um auf Märkten und in Supermärkten einkaufen zu gehen.
Wir übernachteten in diversen Sandals Resorts auf der Insel. Es sind alles All-Inclusive-Anlagen, so dass wir leider keine Gelegenheit hatten die einheimischen Restaurants, von denen es besonders in Negril auch viele am Strand gibt, auszuprobieren. Die wohl beliebteste Speise Jerk Pork konnten wir aber auch innerhalb der Anlage kosten. Eine würzige Currykruste bedeckt das langsam geräucherte Fleisch. Es gibt Jerk Pork, Jerk Chicken, Jerk Fish und Jerk Seafood. Ein beliebtes Souvenir sind die fertigen Jerk Gewürzmischungen. Neben den Speisen und Getränken, waren bei den Unterkünften auch die Wassersportaktivitäten inklusive. Wir probierten „Tubing“ aus und ließen uns auf einem Luftkissensofa von einem Motorboot durch die Wellen tragen. Was für ein Spaß! Wasserski wurde in unserem Hotel ebenfalls kostenfrei mit angeboten. Das letzte Mal, als ich das mit mäßigem Erfolg probiert habe, ist bereits 25 Jahre her. Ich war mutig und versuchte es erneut. Kaum zu glauben, aber es klappte beim ersten Versuch! Stolz drehte ich zwei große Runden. Die beiden Mädels, die „Knee Boarding“ ausprobiert haben, mussten sich da schon mehr plagen – das schaute anstrengend aus! Ich war froh, die einfachere Wasserski-Variante gewählt zu haben. Ist gar nicht so einfach, sich auf dem Bauch liegend auf das wackelnde Board hochzuziehen und eine feste Position kniend auf dem Board zu finden. Etwas gemütlicher ließen wir es am Nachmittag angehen und segelten kurz mit dem Katamaran raus. Es wurden auch kurze Schnorcheltouren angeboten. Taucher haben hier auf Jamaika unter vielen Tauchspots die Qual der Wahl.
Zu unserem Spaziergang zum Seven-Mile-Beach von Negril mussten wir uns erst beim Security Wachmann des Hotels am Strand abmelden. Man war wohl besorgt, dass wir verloren gingen. Der Strand ist herrlich, man kann nahezu endlos am Strand entlang laufen. Viele Strandverkäufer gibt es erst an den belebteren Teilen des Strandes, an den Enden geht es eher ruhig zu. Obwohl keiner von uns golfen kann, haben wir es uns nicht nehmen lassen, uns einmal den Sandals Golf & Country Club in Ocho Rios anzuschauen. Für Sandals Gäste ist Green Fee und auch der Shuttletransfer zum Golfplatz inklusive. Fremde Gäste zahlen 100 USD Green Fee Charge. Mit dem Golf Caddy drehten wir eine fröhliche Runde über den Platz mit seinem wunderschönen, urigen Baumbestand. Im Vergleich zu den anderen Golfplätzen ist dieser eher rustikal und eben „Country Style“. Der Dress Code für den Herrn gibt Poloshirt oder Hemd mit Kragen vor, die Dame darf auch ein Top tragen, solange es über einen Kragen verfügt.
Ein Highlight unserer Reise ist der Ausflug zu „Rick’s Café“ in Westend Negril, um die berühmten Klippenspringer zu beobachten. Viele Hotels in Negril bieten einen Shuttleservice an. Man kann auch bei „Rick’s Café“ anrufen und sich kostenfrei abholen lassen. Der Rücktransfer kostet dann 10 USD. Der Transfer über das Hotel kostet 16 USD pro Person. Zahlreiche Boots- und Katamaranausflüge werden zu „Rick’s Café“ angeboten. Vom Meer aus sehen die Klippenspringer noch viel beeindruckender aus. Tenderboote übernehmen den Transport vom Boot an Land.
Der Besuch lohnt sich. Es ist zwar sehr touristisch, es kommen viele Touristen mit Kleinbussen oder auch per Boot, aber die Atmosphäre ist locker und entspannt. „Leute gucken und bestaunen“ ist hier angesagt! Die Besucher sind ein bunter Mix vieler Nationalitäten und Altersgruppen. Die Klippenspringer gehen herum und sammeln Geld. Wenn genug zusammengekommen ist, wird gesprungen. Aus schwindelnden Höhen, 35 Fuß kopfüber, vorwärts und rückwärts und mit Salto in die karibisch funkelnden blauen Fluten. Touristen dürfen auch in das kristallklare Wasser springen, bevorzugen meist jedoch den Fußsprung mit und ohne Nase zuhalten. Dann wird der Sonnenuntergang fotografiert und beklatscht. Ein Bierchen kostet 5 USD, Essen gibt es ab 8 USD. Es spielt eine Live Band und es darf getanzt werden. Ein Schild am Eingang des Open Air Cafés besagt: „NO SMOKE“ – woran sich nur wenige Besucher hielten, wie man unschwer riechen konnte.
Um etwas mehr über Land und Leute zu erfahren, haben wir eine Off-Road-Tour im offenen Allrad-Fahrzeug gebucht. Eine solche Tour steht und fällt mit dem Guide und meine Gruppe hatte Glück! Unser Guide erklärte viel und lachte noch mehr. Gesungen wurde auch, mehr laut als schön, aber bei dem Fahrtwind im offenen Geländewagen störten wir die Umgebung nicht allzu sehr. Teilweise wurden wir ordentlich im Jeep durchgerüttelt. Unterwegs hielten wir an, um die herrliche Aussicht auf Montego Bay mit einem Gläschen Rum Punsch zu genießen. Beim nächsten Stopp erfuhren wir, dass das nationale Frühstücksgericht „Ackee“ aus einer Frucht zubereitet wird, die ursprünglich von den Sklaven zum Reinigen von Kleidung genutzt wurde. Nach der Sklavenrevolte fand man heraus, dass man die Frucht auch essen kann. Sie wird geöffnet, gepellt und gekocht. Dann mischt man das Ganze mit Sardinen. Das Gericht hat die Konsistenz von Rührei – schmeckt aber komplett anders. Tatsächlich habe ich das Gericht auf dem Frühstücksbuffet im Hotel gefunden und probiert. Nicht jedermanns Sache! Da hielten wir uns lieber an den Blue Mountain Kaffee, der auf der Insel in den Blue Mountains wächst und wohl neben dem weltberühmten Jamaika Rum das beliebteste Souvenir der Insel ist. Beides sehr empfehlenswert. Während eines Halts am Wasserfall hat der Guide einen „Jamaika’s Next Top Model“ Foto Contest gemacht – Alle wurden im, am, unterm Wasserfall in allen möglichen Posen fotografiert. Er hatte leider kein Foto für mich. Es gibt auf der Insel auch schöne Kombinationstouren aus Jeep-Safari und Tubing oder Rafting und Ziplining. Reitausflüge werden ebenfalls angeboten.
Fazit: Jamaika bietet ganzjährig warme Temperaturen. Als beste Reisezeit für Jamaika werden die Monate Dezember bis April sowie der Juli genannt. Diese Monate liegen außerhalb der Regenzeit und der ausgeschriebenen Hurrikansaison. Jamaika ist ein schönes Ziel für Strandliebhaber und Badeurlauber. Wassersport und Ausflüge bringen Abwechselung.