Mausoleum Qin Shihuangdis
Über 7.000 Terrakotta-Soldaten beschützen Chinas ersten Kaiser im Tod
Chinas erster Kaiser
In der „Zeit der kämpfenden Reiche“, als China noch in einzelne Staaten aufgeteilt war, wurde Ying Zheng 259 vor Christus geboren und regierte bereits mit 13 Jahren die Qin Dynastie. Durch die Eroberung von sechs weiteren Nachbarländern, vereinte der junge König nach und nach ganz China und ließ sich unter dem Namen Qin Shihuangdi, was so viel wie „Erster erhabener Herrscher der Qin-Dynastie“ heißt, zum Kaiser Chinas ernennen. Doch nicht nur militärisch vereinte er das Reich der Mitte, sondern er schaffte auch auf politischer Ebene ein einheitliches Mess- und Münzsystem, führte eine gemeinsame Schrift ein, errichtete weite Teile der chinesischen Mauer, baute das Verkehrsnetz aus und erneuerte die Rechtsprechung. Für seine vielen Projekte ließ der Reformer Qin Shihuangdi jedoch zahlreiche Zwangsarbeiter sterben, verfolgte seine Gegner und errichtete einen Staat der Angst und des Gehorsams, was ihn letztlich als Tyrann in die Geschichte eingehen ließ. Immer auf der Suche nach dem Geheimnis der Unsterblichkeit und der Angst vor dem Sterben, bereitete er schon kurz nach seiner Thronbesteigung seine Grabstätte vor. Über 36 Jahre lang bauten mehr als 700.000 Zwangsarbeiter daran, dass nach seinem Tod sowohl die Armee, Musiker, Artisten, der eigene Pferde-Fuhrpark und nachgestellte Landschaften ihm in Form von Terrakotta-Figuren folgen konnten. Nicht zuletzt heißt es, dass sowohl des Kaisers Konkubinen und die Handwerker, die von den Geheimnissen wussten, gemeinsam mit dem Leichnam lebendig begraben wurden.
Die Terrakotta-Armee
Über Jahrhunderte hinweg galt sein Grab als verschollen, bis die Suche nach Wasser für einen chinesischen Bauer 1974 mit einer beeindruckenden archäologischen Sensation endete. Die anfangs entdeckten Ton-Arme und -Beine sowie bronzene Pfeilspitzen entpuppten sich Stück für Stück als das Mausoleum des ersten chinesischen Kaisers. Die gesamte Anlange erstreckt sich auf 56 km² und unterteilt sich in 183 Gruben und 400 Nebengräber, wovon erst ein Bruchteil ausgegraben und geborgen werden konnte. Zu den bekanntesten Ausgrabungen zählt die Terrakotta-Armee mit über 7.000 lebensgroßen und individuell gestalteten Fußsoldaten, Bogenschützen, Offizieren, Pferden und Kriegswagen, die vermutlich auch im Jenseits Qin Shihuangdis Macht festigen sollten. Neben der aus Ton erbauten Armee konnten auch die verschiedensten anderen Figuren, zu denen auch Tiere dazugehören, wiederhergestellt werden. Dreiviertel der ganzen Anlage gilt nach wie vor als verborgen, wozu auch immer noch die Grabkammer des ehemaligen Kaisers zählt. Gold, seltene Kunstwerke, einen Sternenhimmel aus Edelsteinen und die Nachbildung von Chinas Seen und Flüssen aus Quecksilber sowie Selbstschussanlagen werden diesem Bereich nachgesagt. Das Mausoleum von Qin Shihuangdi zählt zu den bedeutendsten archäologischen Kulturfunden des 20. Jahrhunderts und wird seit 1987 von der UNESCO als Weltkulturerbe gelistet.
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